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Aktuelles bei impulse e.V.

Landwirtschafts-Aktion im Münsterland

Beschäftigte klagen über große Hitze in Unterkünften

In der ausklingenden Erdbeersaison steht die Vergütung für die Arbeit der letzten Monate an: Dies haben Berater*innen von Arbeit und Leben NRW, Faire Mobilität und Beratungsstellen Arbeit im Kreis Warendorf sowie Münster zum Anlass genommen, um am 26.06.24 eine Informationskampagne über ihre Arbeitsrechte durchzuführen. Dabei ging es uns insbesondere auch darum, darauf hinzuweisen, dass die geleisteten Stunden akribisch selbst dokumentiert werden sollten. Viele verlassen sich leider nur auf die Arbeitszeiterfassung des Arbeitgebers und haben keine eigenen Nachweise für die gearbeiteten Stunden, die als Gegendarstellung dienen könnten. 

In einem landwirtschaftlichen Betrieb für den Anbau von Beerenpflanzen konnten wir mit Saisonarbeiter*innen sprechen, die seit einigen Jahren zu unterschiedlichen landwirtschaftlichen Betrieben in ganz Europa zum Arbeiten fahren. Sie berichteten vom Einhalten des Mindestlohnes im münsterländischen Betrieb, bei durchschnittlich neun täglichen Arbeitsstunden von Montag bis Samstag. Gleichzeitig gaben sie an, dass sie für die Unterbringung in Containern zu zweit oder zu viert 12 Euro pro Person am Tag zahlen müssten, was zu einer monatlichen Miete in Höhe von 375 Euro führe. Auch wenn sie selbst die Miete als zu teuer empfinden, haben sie keine Alternative und müssen diese Bedingungen akzeptieren. Bei der Hitzewelle der letzten Tage wurde es sehr heiß in den Containern, das sei nur schwer auszuhalten. Obwohl Zufriedenheit mit der Bezahlung bei allen Angetroffen herrschte, beschwerte man sich über den rauen Ton des Arbeitgebers bei Personen, die nicht gut eingearbeitet wurden oder etwas langsamer seien. Ferner wurde die 20% Besteuerung trotz Saisonarbeit bemängelt, da keiner am Folgejahr die Steuererklärung abgeben würde. 

Da sich der Betrieb in einem abgelegenen Ortsteil befindet, haben sich die rumänischen und bulgarischen Saisonbeschäftigte über den Besuch des Teams und über die Informationen gefreut, haben Kontaktdaten der Beratungsstellen entgegengenommen und wollen sich melden, falls sie Schwierigkeiten oder Probleme am Ende der Saison haben werden.

 

Die Beratungsstelle Arbeit des impulse e.V. wird durch Mittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes gefördert.

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